Sonntag, 3. Oktober 2010

SCHEITERN

die wortbildung geht auf das alte hochdeutsche wort für holzscheit, "scit" zurück. und scheit ist verwandt mit scheiden, scheide, scheitel - alles begriffe, die trennung zum ausdruck bringen. die mit der herstellung und verwendung eines holzscheits einhergehende gewalt - die spaltung vom holzstück und die verwendung als brennholz -lässt die wendung "in stücke gehen" deutlich werden. dass holzscheite auch als waffen zum angriff nachgewiesen wurden, zeigt die spannung zwischen dem aktiven "etwas zerschlagen" und dem passiven "zerscheitert werden".

der gebräuchliche begriff scheitern ist nicht unproblematisch, weil er sich an den normen der leistungsgesellschaft misst und gesellschaftliche normen spielen eine wesentliche rolle, denn unser soziales leben ist auf erfolg ausgerichtet. daher kann sich der einzelne nur schwer der macht des gesellschaftlilch vermittelten und nachfolgend dem eigenen anspruch und der subjektiven wertung entziehen.

"nicht die dinge beunruhigen die menschen, sondern die vorstellung von den dingen." epiktet







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