Freitag, 29. Oktober 2010

alt und neu macht nicht neuer

Manchmal geht man auf ein Konzert.
Überrascht stellt man fest, dass der Festsaal ausverkauft und daher übervoll ist, was schon für sich genommen einen Sozialphobiker zu Schaffen macht und angesichts der zu erwartenden Darbietung staunen lässt.
Aber immerhin gibt's Sessel und Tisch und so kann man erste phobische Schübe mittels Krügerl besänftigen.
Na, und dann sitzen sie auf der Bühne. Der Alte, Willi Resetarits, und der - zugegeben - nicht mehr ganz neue - Ernst Molden. Und dann wird gesudert, dass sich die Balken biegen. Unbeholfene Übersetzungen englischer Originale reihen sich an postpubertär-selbstmitleidig Selbstgereimtes. ... und das hört dann nicht auf.
Glanzvoller Höhepunkt ist dann wohl der Brödl-Text zu Ostbahn-Kurtis "A Schritt vire (zwa Schriat zruck)", der sich verblüffend deutlich von Moldens unispirierten Jammergesängen abhebt. Schnell weiß man auch warum: der Brödl hat Witz und Ironie mit reingepackt, - das fehlt dem "nicht mehr ganz so Neuen" und da kann ihm der Alte auch nicht mehr helfen.
Auch die gesangliche Unterstützung so manch adretter jungen Damen hilft da nicht mehr. Bei der - sagen wir mal - Übersetzung des Radiohead-Klassikers "Dark star" ist dann endgültig Schluss. Ein Bier noch und dann raus hier.
Das letzte Bier beruhigt beim Serben ums Eck' und der alte Tony weiß genau, dass die Welt schlecht ist und nur the universe Rettung bringen kann.

... aber Tony ahnt, - dass hilft nicht immer!


Imma dessöbe Tog fia Tog
Wer den andern bessa obetrogt
A neiches Cut, a bißl Bluat
A kalter Kriag, Wuat fia Wuat
Wann i ma zuahea wos i red
Denk i ma: Den kenn i ned
Irgendwo am Weg noch oben
Hob i d'falsche Richtung druckt
Jetzt gehts nua no
A Schritt vire, zwa Schritt zruck


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