Sonntag, 16. Januar 2011

You call me motherfucker for long



Nachdem das Jahr 2011 mit einem Video von DeVille startet, bin ich gezwungen Massnahmen einzuleiten. Herr Fluch vom Standard hat in seinem Kopfhörer mit dem Titel: Gefangen im System, etwas angesprochen, was mir schon lange am Oasch geht. Es gibt schon so einen "geschmäcklerischen Lobbyismus", der dir auch jeden knauenden Klampfenspieler mit Schmerzlyrics, Countryfashion, Folkeinschlag, Hut, Stiefeletten, beschämende Hemden und was weiß ich, als tiefsinnig, erdig, ehrlich, leidend aufs Auge drückt. Chick´s "blind battle against country and folk" ist sowieso legendär.
Der Referenzrahmen:
Verdammt richtig, kein Referenzrahmen, danke, Bruckner, für den Hinweis. Der Referenzrahmen ist was für 40+ und "Briefmarkensammler".

Danke Pop, danke Hip Hop, bestes Album 2010:
Kanye West: My Beautiful Dark Twisted Fantasy
Euer Chick

Hier eine Probe:
Kanye West - Devil in a New Dress (feat. Rick Ross) by GlobalGrind

... sei mir bitte ned hab, oba ...



Noch ein paar Worte zum Hybris-Treffen, diesmal von Chick:

Zusammenhänge herstellen ist kein Verbrechen.
Auch wenn die Konstruktion spontan und schwächelnd daherkommt. Sicher, für abgeklärte Aufgeklärte ein gefundenes Fressen. Nun, gut.

Spannend, hier sei dem Brucknerkommentar gedankt, war es allemal, mußte doch Chick einige verbale Schläge einstecken: "... größter Schwachsinn überhaupt!" bis zu "... unglaublicher Schwachsinn!", wobei auffallend oft diese Einleitung verwendet wurde: "... sei mir bitte ned hab, oba ...". Gut, gegessen, nächstes Treffen, nächster Crash. So soll es sein! Wie anders, als abgehalftert in die verwaltete Welt.

Montag, 3. Januar 2011

Der Nouveau Réalisme ist keine Künstlergruppe, sondern eine Art Bruderschaft ...

Tony sucht die Kunst. … und hat sie gefunden. Er fährt mit dem neuen hybris-car nach Krems, um dort die Ausstellung von Daniel Spoerri und den „Neuen Realisten“ in der Kunsthalle in Krems zu sehen. Reiner Hybris – kommentiert Tony entzückt!

Raymond Hains und Jacques de la Villeglé zogen in den späten 1940er Jahren in Paris nachts um die Häuser, um sich an öffentlichen Plakatwänden zu vergreifen. Die derart angeeigneten Plakatfetzen wurden zu neuen Werken gestaltet.











Jacques Villeglé: "Die abstrakte Malerei herrschte in jener Epoche vor, und ich suchte mit meiner Kunst nach einer Rückkehr zur Realität, wollte die Kommunikation mit dem Alltäglichen. Es war ein Aufbruch. Die Plakatabrisse, die wir 'Décollagen' nannten, waren etwas völlig Ungewöhnliches: Die Leute dachten, Plakate seien anonym, jedenfalls keine Kunst. Aber ich habe durch meine Wahrnehmung und Auswahl etwas Neues daraus gemacht."

1960 wurde das Gründungsmanifest verfasst; die Bruderschaft existierte jedoch kam drei Jahre. Der Einfluss auf nachfolgende KünstlerInne und das Schaffen der einzelnen ProtagonistInnen der "Neuen Realisten" hält jedoch noch lange an.

Daniel Spoerri (... der von Tony für die Ehrenmitgliedschaft in der universe vorgeschlagen wird) kommentiert das Schaffen der Nouveau Réalisme derart:

"Wir waren zwar von uns überzeugt, dachten aber nicht an die Zukunft, wollten keine Kunst schaffen für die nächsten 2000 Jahre - sondern für das Hier und Jetzt. Und es ging nicht um Kunst für die Wände, sondern um die Veränderung des Lebens. Jetzt ist unsere Kunst Dokument einer Zeit - aber als ein solches kann man überhaupt die ganze Kunst auffassen."

In diesem Sinne, - freue mich auf ein baldiges Treffen mit der hybris-Bruderschaft!

Hybris Jahrestreffen

Das war das Jahrestreffen der hybris-Jünger 2010.
Neben unterschiedlichen Auffassungen darüber, was denn nun "gute Musik" sei und was denn das Besondere an Mink- bzw. Willy deVille wäre, kamen auch Vergleiche von stalinistischen Terror der 30er Jahre mit perfider Klassenjustiz im Österreich des 21. Jhdts. zur Sprache. Diffizile Wortklaubereien, die schließlich zu hitzigen Debatten führten, kennzeichneten den Verlauf dieses Steitgesprächs. Wobei der angesprochene Vergleich nicht ganz zu Unrecht angestrengt wurde. Soweit der Kompromiss, der im Gespräch erarbeitet wurde, in dem der arme Tony schon als "Mediator" denunziert wurde. Wenngleich bei dem (dennoch gewagten) Vergleich von zwei ganz grundlegend unterschiedlichen Voraussetzungen ausgegangen werden muss. Foucault, auf den von Chick in diesem Zusammenhang zurecht hingewiesen wurde, hat sich ja einiges überlegt zur Entwicklung von Macht und Gewalt in modernen Gesellschaften:
Das ist das Faszinierende an den Gefängnissen, daß sich die Gewalt nicht verbirgt, nicht maskiert, daß sie sich als eine bis in die letzten Details ausgeklügelte zynische Tyrannei darstellt und daß sie andererseits vollkommen «gerechtfertigt» ist, da sie in eine Moral eingebettet ist: ihre brutale Tyrannei ist die ungetrübte Herrschaft des Guten über das Böse, der Ordnung über die Unordnung. Michel Foucault, Von der Subversion des Wissens
Selbstverständlich ein hybris-Thema, das uns auch in diesem Jahr noch begleiten wird.
Dank auch an ulan, der dieses Treffen mit seinen Aperçu's und treffenden Bemerkungen (... und einem Sixpack) bereicherte.




Speziell für den ulan und für den Chick zum dran-g'wöhnen: