Montag, 3. Januar 2011

Hybris Jahrestreffen

Das war das Jahrestreffen der hybris-Jünger 2010.
Neben unterschiedlichen Auffassungen darüber, was denn nun "gute Musik" sei und was denn das Besondere an Mink- bzw. Willy deVille wäre, kamen auch Vergleiche von stalinistischen Terror der 30er Jahre mit perfider Klassenjustiz im Österreich des 21. Jhdts. zur Sprache. Diffizile Wortklaubereien, die schließlich zu hitzigen Debatten führten, kennzeichneten den Verlauf dieses Steitgesprächs. Wobei der angesprochene Vergleich nicht ganz zu Unrecht angestrengt wurde. Soweit der Kompromiss, der im Gespräch erarbeitet wurde, in dem der arme Tony schon als "Mediator" denunziert wurde. Wenngleich bei dem (dennoch gewagten) Vergleich von zwei ganz grundlegend unterschiedlichen Voraussetzungen ausgegangen werden muss. Foucault, auf den von Chick in diesem Zusammenhang zurecht hingewiesen wurde, hat sich ja einiges überlegt zur Entwicklung von Macht und Gewalt in modernen Gesellschaften:
Das ist das Faszinierende an den Gefängnissen, daß sich die Gewalt nicht verbirgt, nicht maskiert, daß sie sich als eine bis in die letzten Details ausgeklügelte zynische Tyrannei darstellt und daß sie andererseits vollkommen «gerechtfertigt» ist, da sie in eine Moral eingebettet ist: ihre brutale Tyrannei ist die ungetrübte Herrschaft des Guten über das Böse, der Ordnung über die Unordnung. Michel Foucault, Von der Subversion des Wissens
Selbstverständlich ein hybris-Thema, das uns auch in diesem Jahr noch begleiten wird.
Dank auch an ulan, der dieses Treffen mit seinen Aperçu's und treffenden Bemerkungen (... und einem Sixpack) bereicherte.




Speziell für den ulan und für den Chick zum dran-g'wöhnen:

2 Kommentare:

  1. danke an Tony und Chick für den feinen Abend - tat gut, euch wieder zu sehen und ich denke, wir werden die zeitspannen zwischen den meetings erheblich verkürzen :-)
    thanx for Carmelita, Tony

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  2. spannend... einerseits: natürlich die diskussion betr. "gute musik" - da sind selbstredend jede menge von referenzrahmen notwendig zu klären (so zb. ob zwischen u- und e-musik differeniert werden soll, welcher kanon dann als verbindlich und also miteinbezogen werden soll etc. etc.); andererseits: was diese diskussion mit stalinistischem terror (ich halluziniere: schauprozesse?) und perfider klassenjustiz in ö (wiederum halluzinierend: tierschützerprozess?) zu tun haben soll - das ganze dann in die foucaultsche klammer zu kriegen und also die guten gegen das böse zu wenden indem sie strukturell böse sind und also deVille? hmm... ich glaub, ich hab das nicht ganz verstanden...

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