Dienstag, 25. Dezember 2012

Landing on a Hundred - Cody ChesnuTT

In letzter Zeit grüble ich oft über den Begriff des Zufalls. Zufällig tauchen Namen oder Begebenheiten auf, die in meinem solipsistischen Weltbild eine plötzliche Rolle spielen und die ich mindestens unter "bemerkenswert" einordne. Die Dauer des "Bemerkens" variiert aber außerordentlich. Ich vermute, dass ein gesundes Gehirn die Spannung des "Bemerkens" über einen größeren Zeitraum aufrecht halten kann, als es mir selbst möglich ist. Die analytische Strenge dieser Selbstbeobachtung rechtfertigt auch den bitteren Schlag gegen meinen Selbstwert, der, nebenbei erwähnt, echte Nehmerqualitäten aufweisen muß.
Also, nachdem meine Aufmerksamkeit für den Zeitraum eines Augenblicks ausgerichtet ist, passiert es öfters, dass mir manches ein zweites Mal zufällt. So, als würde mir jemand zu verstehen geben wollen, dass es sich hierbei um etwas von Bedeutung handle.
Zugegeben, bei mir funktionierts.

Es war letzte Woche, als ich mit einem lieben Freund unterwegs war. Wir waren auf dem Weg zu einem Treffen, dass vage mit vorweihnachtlichen Punschtrinken beschrieben wurde.
Wie sich rasch herausstellte, verbarg sich unter diesem unschuldigen Aufhänger, die von Hegel beschriebene List des Weltgeistes, welcher den Weg zu einer der stimmungsvollen Punschhütten versperrte und uns zu einem Wirtn und einer unglaublichen  Anzahl von Krügeln verführte.

War es auf dem Weg dorthin, der sechs U-Bahnstationen inkludierte, war es direkt beim Wirtn, oder auf dem Weg nach Hause? Genau dass, weiß ich nicht mehr. Jedenfalls erwähnte mein Freund einen wunderbaren Soulsong, den er im Radio hörte. Er wisse nicht von wem er war, noch wie er hieß, nur das er unglaublich gut war. Er wusste auch noch die Uhrzeit: "...so ungefähr vor elf Uhr." Den Tag registrierte ich unter "vor kurzem". Den Sender vermutete ich als "FM4".
Nach dieser Nacht, dem schweren Schädel und den vielen Gesprächen, fiel mir genau diese kleine Geschichte wieder ein.
Über den Trackservice von FM4 wurde ich bald fündig und war bass erstaunt: Cody ChesnuTT


In den lauen Novembertagen stieß ich auf das Album "Cody ChesnuTT - Landing on a Hundred".



Seither höre ich das Album fast täglich. Die Soul-Entdeckung des Jahres! Im Wissen, dass mein Freund ein leidenschaftlicher Freund des Soulgenres ist, wollte ich ihm an diesem Abend davon erzählen. Nur, es kam nicht dazu.

Der Zufall hatte mir die beiläufige Geschichte merken lassen. Zufällig war es auch der Name den ich selbst nennen wollte. Und? Was sagt uns das?

Vor kurzem las ich die CD-Vorstellung in der F.A.Z. , die sehr ausführlich das Werk hervorhebt. Zwei Fragen sind für mich noch offen. Wer die Antwort weiß, sollte es als Kommentar posten: Warum schreibt sich ChesnuTT mit zwei großen T´s? Und warum trägt er diesen unglaublichen coolen Helm?

 That's Still Mama by Cody ChesnuTT on Grooveshark

Don't Go the Other Way by Cody ChesnuTT on Grooveshark

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen