Es gab einmal einen begabten englischen Folk-Sänger und Gitarristen, der in den Siebziger Jahren erfolgreich Alben veröffentlichte. Sein schönstes ist wohl Penguin eggs aus dem Jahr 1980. Zwei Jahre später hatte er einen furchtbaren Autounfall, der ihn in Folge schwer beeinträchtigte und eine weitere Karriere als Musiker unmöglich machte. Erst 28 Jahre später stand er wieder auf der Bühne.
Deutschlandradio Kultur würdigte Jones in einem Feature und der gute Tony durfte nach vielen Jahren der Vergessenheit in Erinnerung und Melancholie schwelgen, - war er doch ein junger Bursch und träumte von der großen weiten Welt in jenen Tagen.
Freunde, lasst uns darauf trinken!
Nic Jones - The little pot stove
Freitag, 13. Januar 2012
Wutbürger, Vanilla Fudge und das Joch der Arbeit
Düringer hat natürlich recht, Ausbildung statt Bildung, kluge
kontrollierte Finanzpolitik statt vorauseilend bedingungsloser Gehorsam
gegenüber der Rating-Agenturen, die zunehmend das Maß aller Dinge zu sein
scheinen. Irgendwie hat es sich durchgesetzt, dass Staaten wie
Wirtschaftsbetriebe zu agieren haben. Hat mir der alte Kreisky anders beigebracht.
Na ja, stimmt schon, da hat sich was verändert in den letzten 30 Jahren.
Dennoch seltsam, wenn diese obskuren
Rating-Agenturen über Glück und Weh von Staaten befinden. Seltsam der Umstand,
dass wohl alles dem Diktat der (Finanz-)wirtschaft unterworfen wird.
Düringer hat natürlich auch recht, wenn er mokiert dass wir
(Nicht-Kaberettisten) im Hamsterrad der Erwerbsarbeit stecken. Das ist keine
neue Erkenntnis. Neu ist jedoch der Umstand, dass Gefühle ohne verbindliche
Tradition und Gesinnung kollektiv artikuliert werden. Dennoch kann der gute
Tony den Vortrag Düringers nur im Zusammenhang kaberettistischer Darbietung
deuten. Das ist auch gut so! Die Reaktionen lassen eher darauf schließen, dass tatsächlich
vielen der Bezug zu den politisch Handelnden abhanden gekommen ist und die
Unsicherheitsabsorptionsstrategien nicht wirklich funktionieren. Die Kaste der Usurpatoren
(nicht zuletzt von den Wutbürgern zumindest lange Zeit gebilligt) agieren
scheinbar schrankenlos und unabhängig von einer beunruhigten Mehrheit, die
zunehmend angefressen sind. Dies zuletzt auch deshalb, weil die Orientierung
verloren wurde und die Unsicherheitsabsorbtion nur unzureichend funktioniert.
Schön waren da die Zeiten, in denen man sich mittels Vanilla
Fudge und anderen Freunden der psychodelischen Musik der oft faden Wirklichkeit
entziehen konnte.
Diesen Eintrag schließlich fertigzustellen hat 2 Wochen
gedauert. Warum? Weil der Moloch der Erwerbsarbeit den armen Tony beinahe in
die Knie zwang.
Dazwischen lag ein schönes Wiedersehenstreffen mit Ben „the
brain“ in der hybris-Klause. Ein kurzweiliger Abend, der Chicks Neigung zum Außersinnlichen
wieder einmal zum Thema hatte. Warum’s die 5 Weisen oder sonstiger Figuren aus
dem Reich der Metapysik braucht, um uns anzuleiten oder Ezzes zu geben, bleibt
noch offen. Aber auch die letzten Unbelehrbaren werden zur Einsicht gelangen! –
Warten wir’s ab!
Chick, Tony & Ben, Neujahrstreffen der hybris-Jungs am 5.1.2012
Abonnieren
Posts (Atom)