Aphex Twin kommt nach Krems!
Schluss mit lustig, Aphex Twin kommt nach Krems! Wer in großen Städten weilt, wird weinen. Auch der, der achtlos seine Krüge stemmt und trunken an der Reling lehnt, wird drücken bitter Wasser aus Auge. Denn neben Aphex Twin kommt Antony and the Johnsons, Butthole surfers, Sonic Youth, Cocorosie, Stereolab, Yacht und ...und... usw.
Wer diese zwei Wochenenden seine müde Festplatte nicht hochfährt, ist für immer verloren.
Aus gegebenen Anlass spielte Universe of Hybris an ihren legendären Vereinsabenden, quer durch das Oevre von Hrn. James. Hier sei noch erwähnt, dass diese Sets durch einen mörderischen Subwoofer verstärkt wurden, den Tony beisteuerte und der authentische Clubatmosphäre schaffte. Dieser Woofer garantierte den glasklaren Ausblick auf die Samplelandschaften und Drumgebirge dieses Genius. UoH erstarrte in stiller Bewunderung, nur durch entzückte Zwischenrufe unterbrochen.
Richard David James alias Aphex Twin, AFX, Caustic Window usw., ist einer der Helden von David Toop´s: “Ocean of sound”. Er hole sich die Inspirationen für seine Musik aus seinen luziden Träumen. Mitte der Neunziger war er die erste Adresse der elektronischen Gemeinde und seit je, eine mythische Figur.
Produzierte schon mit 12 Jahren Musik, DJ als Teenager, als er das erste gute Geld mit seiner Musik verdiente, kaufte er sich einen Spähpanzer, mit dem er seine Ausfahrten unternahm, außerdem wohne und arbeite er in einem umgebauten Bankgebäude. Seine Musik kommt mit so einer Eigenart daher, daß solche Geschichten kaum angezweifelt wurden, zumindest nicht von mir.
Eine besondere Freude war 1997 das Video „Come To Daddy“ von Chris Cunningham. Ein auffällig beunruhigendes Video, dass auf MTV lief und einiges Aufsehen erregte. Mit „Windowlicker“ ( 1999 ) legten Aphex und Cunningham nach. Dann verlor ich Hrn. Aphex Twin aus den Augen. Nun taucht er in unmittelbarer Umgebung auf. Freu! Aus erklärlichen Gründen liegt mir jetzt auch die gesamte Discographie vor: Mister Richard David James, du bist der Größte! Die Rückseite von „Analord 5“ das Stück „Cilonen“, entwaffnent schön. Auf der „Come to daddy“ Ep lässt er mit „Iz-Us“ so cool aus-chillen, dass es eine Freude ist. Wer kaum etwas von diesem Genie kennt, der mag verzeihen, dass sich hier ein erwachsener Mann zu unreflektierten Fangewäsch hinreissen lässt. Die anderen aber, werden verstehen!
Euer Chick
